Weinbergwege und Bronzekunst

„Dies ist ein Herbsttag wie ich keinen sah…“ Diese Gedichtzeile beschreibt sehr gut den herbstlichen Wandertag durch die Weinberge von Endersbach und Strümpfelbach. Der morgendliche Nebel löste sich rasch auf und die Sonne strahlte vom Himmel auf das bunt gefärbte Weinlaub. Wir starteten in Endersbach immer bergauf bis zur ehemaligen kleinen Wallfahrtskapelle. Dort wohnte bis in die 50-er Jahr der „Käppeles-David“ als Eremit. Noch weiter oben am Berg steht das Schützenhüttle, ein ehemaliger Unterstand für Wengertschützen. Im Zuge der Remstal-Gartenschau wurde das kleine Gebäude saniert und von seinem Dach aus kann man einen herrlichen Rundblick genießen.

Am höchsten Punkt der Tour, auf dem Hirschkopf, steht ein Panoramastein, auf dem man die wichtigsten Aussichtspunkte bestimmen kann. Etwas weiter steht der Karlstein, der 1793 aufgestellt wurde in dankbarer Erinnerung an Herzog Karl, der hier einen Gemarkungsstreit zwischen den Gemeinden Endersbach und Strümpfelbach erfolgreich schlichtete. In der Nähe befindet sich der moderne Karlstein, gestaltet von Bildhauer Karl Ulrich Nuss.

Nach der Mittagspause am Grillplatz begann der zweite Teil der Wanderung auf dem Skulpturenpfad. Die Werke von drei Generationen der Bildhauerfamilie Nuss wurden auf dem Wanderweg durch die Weinberge aufgestellt. Fritz Nuss, Karl Ulrich Nuss und dessen Neffe Christoph Traub haben Skulpturen aus Bronze oder Stein geschaffen. Hauptsächliches Thema ist der menschliche Körper. Es gibt die „Liegende“, die „Knieende“ oder den „Lesenden“, außerdem Tiergestalten und Figuren aus der griechischen Mythologie, wie „Leda mit dem Schwan“ oder „Europa mit dem Stier“.

Den Abschluss bildete ein Besuch der St.-Jodokus-Wehrkirche in Strümpfelbach, deren Portal und Taufstein ebenfalls von Karl Ulrich Nuss gestaltet wurden und ein kleiner Rundgang durch das malerische Städtchen mit zahlreichen Fachwerkhäusern.

Christa Mugele

Gerda Potzel