Tag des Wanderns

Nahezu 80 Wanderer aus dem Stromberggau erkundeten am traditionellen Tag des Wanderns am 14.05.23 mit Neckarguide Kurt Schaible den Gründelbach zwischen Freiberg und Schloss Monrepos. Der Bach ist ca. 7 km lang und entsteht aus dem Zusammenfluss von Altachgraben und Riedgraben beim Monrepossee. Er fließt jedoch nicht durch den See hindurch. Die kleine Fischart Grundel, die früher im Bach lebte, gab ihm seinen Namen

Die Stadt Freiberg ist 1972 aus dem Zusammenschluss der Dörfer Beihingen, Geisingen und Heutingsheim entstanden und hat heute 16000 Einwohner. Am Regenüberlaufbecken „Klinge“ erläuterte der Guide den Zweck des Beckens, das zur Reinigung von Regenwasser dient. In der Nähe der Stadt mündet der Gründelbach in den Altneckar. Dort entstand ein Flora-Fauna-Habitat mit seltenen Tieren und Pflanzen. Die Tour ging weiter „stromaufwärts“ am Bach entlang, der gesäumt ist von Eschen und Erlen. Eschen wachsen zum Wasser hin, Erlen dagegen davon weg. Auf diese Weise kann der Verlauf eines Fließgewässers beeinflusst werden. Entlang des Weges hatten Kinder des Kindergartens Freiberg Holztafeln aufgehängt mit Inschriften wie „Mutter Erde spricht: Ihr braucht mich, ich euch nicht!“

1993 fand in Stuttgart die Bundesgartenschau statt. Dort war ein Chinahaus zu sehen, was den Bürgermeister inspirierte, ein ähnliches Haus in seiner Gemeinde aufstellen zu lassen. Allerdings waren die Baumaterialien aus einem trockenen Landesteil von China dem feuchten Klima am Neckar nicht gewachsen und so mussten im Lauf der Jahre ständig Gebäudeteile erneuert werden. Hier beginnt ein wunderschön renaturierter Teil des Gründelbachs in einem natürlichen Lauf.

An der alten Bahnlinie Bietigheim-Beihingen vorbei und an der Autobahn entlang fließt der Bach Richtung Monrepossee. Das Oberflächenwasser der Autobahn A81mit hohem Schmutzanteil fließt direkt in den Gründelbach, wodurch die Wasserqualität stark verschlechtert wird. Vom Schloss, vorbei an blühenden Kastanienbäumen, ging es weiter zurück Richtung Freiberg. Der Milleniumshügel oberhalb der Stadt ist ein schöner Aussichtspunkt. Er entstand nach dem Abbruch eines alten Wasserturms und wurde mit dem
Erdaushub vom Bau des Freiberger Kulturzentrums aufgeschüttet.

Im Verlauf des Tages war das Wetter immer besser geworden und so konnten wir bei strahlendem Sonnenschein bei unserer Gauvorsitzenden, Christel Krumm, gemütlich im Garten sitzen, wo wir mit Grillwurst und Kaffee und Kuchen verwöhnt wurden. Vielen Dank dafür an die Ortsgruppe Freiberg.

Christa Mugele